und zwar nach 27 Stunden Busfahrt. Das war wirklich ein Erlebniss und zudem sehr Facettenreich. Ich bin 7 mal umgestiegen und habe mich in den unterschiedlichsten Situationen wieder gefunden... mal eingeklemmt zwischen der Scheibe und einer dicken Frau mit ihrem Kind dem schlecht war auf dem Schoss, mal fuer 4 Stunden auf einem Hocker im Mittelgang sitzend weil der Bus etwas voll war, oder auch mal kurz in einem TucTuc... Zu guter letzt dann im Nachtbus nach Oaxaca inmitten einer Gruppe amerikanischer, laermender Mitvierzigerinnen. War jedenfalls eine lustige Reise
Und jetzt bin ich in Oaxaca de Juarez, sehr schoene Kolonialstadt mit fruehlingshaftem Klima.
Hier sind alle schon wie verrueckt am vorbereiten fuer die "dias de los muertos" das ist sowas wie ein halloween das 3 tage dauert gemischt mit christlichen Brauechen
Das gibt gute Fotos...
Hier gibt es sogenannte Chapulines: Das sind gekochte Heuschrecken, die auf jedem Markt in Oaxaca angeboten werden. Nachdem die Chapulines gekocht und an der Sonne getrocknet wurden, werden sie mit Knoblauch, Chili und Zitronensaft frittiert
ich konnte mich aber noch nicht ueberwinden welche zu knabbern...
Eins, zwei, drei im Sauseschritt, läuft die Zeit, wir laufen mit, schaffen, schuften, werden älter, träger, müder und auch kälter. Bis auf einmal man erkennt, daß das Leben geht zu End! Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele: Freunde, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur, darum Mensch, sei zeitig weise! Höchste Zeit ist's: Reise, reise! Wilhelm Busch
Mittwoch, 31. Oktober 2007
Samstag, 27. Oktober 2007
Tortilla, Tortilla, Tortilla
So, mein Ausflug nach Guatemala ist schon beinahe zu Ende... Ich habe zwei Wochen erfolgreich spanisch gelernt, viel ueber die Guatemalteken erfahren, Tortillas und Bohnen gegessen und relativ wenig geschlafen...
Meine Lehrerin Ana-Maria war echt eine Klatschbase, ich weiss jetzt alle moeglichen Geschichten ueber die Bewohner von San Pedro. Es war aber sehr unterhaltsam... Wie unterschiedlich die Leute hier leben ist wirklich erstaunlich. Ich stelle mir vor, dass sie im Gegensatz zu Europa 60 Jahre zurueck sind. Die Frauen tragen nur Roecke, zwei Leute im Ort haben ein Auto, Scheidungen sind eher nicht angesagt, alle Familienmitglieder wohnen in einem (kleinen) Haus und nicht wirklich jemand ist aus Guatemala verreist. Man geht hoechstens mal in die Hauptstadt in ein Krankenhaus, oder um Verwandte besuchen. Ah und weil die hisige Bank weder meine UBS noch die Karte der Deutschen Bank akzeptiert mosste ich letzte Woche mit einer Barkasse nach Panachjel uebersetzen um Geld abzuheben. Das war ein halber Tagesausflug...
Ein dunkles Kapitel hier ist die Emigration nach USA. Jaehrlich versuchen es immer wieder junge Leute mit Hilfe eines sogenannten "Kojoten" via Mexiko nach Amerika zu gelangen, manche schaffen es, manche nicht. Fuer mich ignoranten Besitzer eines EU-Passes scheint das alles unwirklich. Aber es ist tatsaechlich so, dass ganze Familien jahrelang arbeiten und noch dazu einen Kredit aufnehmen (gesamt ca 4000 €) um ein Kind nach Amerika zu schicken. Die "Reise" ist natuerlich schier unertraeglich, man laeuft tagelang ohne Wasser durch die Wueste oder durch irgendwelche Roehren unter der Erde. Falls die ungluecklichen Optimisten dann irgendwo zwischen Tijuana und San Diego geschnappt werden, kommen sie erst einmal ins Gefaengnis und spaeter wieder zureuck in die Heimat.
Tatsaechlich gibt es welche die es im Jahr darauf wieder probieren.
Die Guatemalteken besitzen nicht viel, aber als arm wuerde ich sie dennoch nicht bezeichnen, eher einfach. Meine Familie zum Beispiel hat so gut wie keine Moebel, (das Haus sieht eher aus wie ein europaeischer Rohbau), aber es ist trotzdem alles sehr sauber und gemuetlich. Die Zwillinge sind lustig und erzaehlen den ganzen Tag irgendwelche Geschichten von Hexen und Zauberern, nachher lade ich die beiden noch zu einem Abschiedseis ein. Hier sprechen die meisten Leute normalerweise nicht spanisch untereinander sondern ihre Mayasprache Tzutuhil, das ist lustig anzuhoeren, weil viele Laute im Hals erzeugt werden und das klackt dann so wenn sie sprechen (wie bei "Die Goetter muessen verrueckt sein"). Immerhin wird diese Sprache von 100.000 Leuten geprochen. Ich kann mir nicht vorstellen wie man einen Zungenschnalzer schreibt...
Diese Woche habe ich mich eines fruehen morgens aufgemacht um zusammen mit Aron (US) und Iona (IR) den Berg "La Nariz" zu besteigen. Das war ein Spass! Erst mal mussten wir mit auf den Ladeflaechen von Pick-Ups die wir uns mit Schweinen, Huehnern und Einheimischen die den halben Hausrat rumschleppen, teilten, ein Stueck Weg machen. Wir sind dann bis in die Naehe des Aufstieges gerast und dann ging die Kletterei los.
Weil es hier so viel geregnet hat war natuerlich alles sehr rutschig, hoch ging ja noch, aber wieder runter... Jedenfalls sind wir beim Abstieg andauernd in den Matsch gefallen und fanden dass so lustig, dass wir vor Lachen kaum mehr laufen konnten. Dann haben wir uns natuerlich gringomaessig noch verirrt und sind mitten in einem Maisfeld in den Rabatten rausgekommen... war aber kein Problem, die Dorfbewohner haben uns zurueck gelotst. Die Aussicht auf den Lago de Atitlan ist allerdings sehr schoen.
Morgen mache ich mich auf nach Oaxaca (mex). Da es mit einem Minibus bei weitem zu teuer ist, werde ich mich versuchen mit den oeffentlichen Bussen bis zur Grenze durchzuschlagen. Das wird sicher interessant. Dann werde ich morgen Abend wieder in San Christobal sein und einen Nachtbus nehmen. Wer rechnen kann merkt: das gibt eine lange Reise....
Meine Lehrerin Ana-Maria war echt eine Klatschbase, ich weiss jetzt alle moeglichen Geschichten ueber die Bewohner von San Pedro. Es war aber sehr unterhaltsam... Wie unterschiedlich die Leute hier leben ist wirklich erstaunlich. Ich stelle mir vor, dass sie im Gegensatz zu Europa 60 Jahre zurueck sind. Die Frauen tragen nur Roecke, zwei Leute im Ort haben ein Auto, Scheidungen sind eher nicht angesagt, alle Familienmitglieder wohnen in einem (kleinen) Haus und nicht wirklich jemand ist aus Guatemala verreist. Man geht hoechstens mal in die Hauptstadt in ein Krankenhaus, oder um Verwandte besuchen. Ah und weil die hisige Bank weder meine UBS noch die Karte der Deutschen Bank akzeptiert mosste ich letzte Woche mit einer Barkasse nach Panachjel uebersetzen um Geld abzuheben. Das war ein halber Tagesausflug...
Ein dunkles Kapitel hier ist die Emigration nach USA. Jaehrlich versuchen es immer wieder junge Leute mit Hilfe eines sogenannten "Kojoten" via Mexiko nach Amerika zu gelangen, manche schaffen es, manche nicht. Fuer mich ignoranten Besitzer eines EU-Passes scheint das alles unwirklich. Aber es ist tatsaechlich so, dass ganze Familien jahrelang arbeiten und noch dazu einen Kredit aufnehmen (gesamt ca 4000 €) um ein Kind nach Amerika zu schicken. Die "Reise" ist natuerlich schier unertraeglich, man laeuft tagelang ohne Wasser durch die Wueste oder durch irgendwelche Roehren unter der Erde. Falls die ungluecklichen Optimisten dann irgendwo zwischen Tijuana und San Diego geschnappt werden, kommen sie erst einmal ins Gefaengnis und spaeter wieder zureuck in die Heimat.
Tatsaechlich gibt es welche die es im Jahr darauf wieder probieren.
Die Guatemalteken besitzen nicht viel, aber als arm wuerde ich sie dennoch nicht bezeichnen, eher einfach. Meine Familie zum Beispiel hat so gut wie keine Moebel, (das Haus sieht eher aus wie ein europaeischer Rohbau), aber es ist trotzdem alles sehr sauber und gemuetlich. Die Zwillinge sind lustig und erzaehlen den ganzen Tag irgendwelche Geschichten von Hexen und Zauberern, nachher lade ich die beiden noch zu einem Abschiedseis ein. Hier sprechen die meisten Leute normalerweise nicht spanisch untereinander sondern ihre Mayasprache Tzutuhil, das ist lustig anzuhoeren, weil viele Laute im Hals erzeugt werden und das klackt dann so wenn sie sprechen (wie bei "Die Goetter muessen verrueckt sein"). Immerhin wird diese Sprache von 100.000 Leuten geprochen. Ich kann mir nicht vorstellen wie man einen Zungenschnalzer schreibt...
Diese Woche habe ich mich eines fruehen morgens aufgemacht um zusammen mit Aron (US) und Iona (IR) den Berg "La Nariz" zu besteigen. Das war ein Spass! Erst mal mussten wir mit auf den Ladeflaechen von Pick-Ups die wir uns mit Schweinen, Huehnern und Einheimischen die den halben Hausrat rumschleppen, teilten, ein Stueck Weg machen. Wir sind dann bis in die Naehe des Aufstieges gerast und dann ging die Kletterei los.
Weil es hier so viel geregnet hat war natuerlich alles sehr rutschig, hoch ging ja noch, aber wieder runter... Jedenfalls sind wir beim Abstieg andauernd in den Matsch gefallen und fanden dass so lustig, dass wir vor Lachen kaum mehr laufen konnten. Dann haben wir uns natuerlich gringomaessig noch verirrt und sind mitten in einem Maisfeld in den Rabatten rausgekommen... war aber kein Problem, die Dorfbewohner haben uns zurueck gelotst. Die Aussicht auf den Lago de Atitlan ist allerdings sehr schoen.
Morgen mache ich mich auf nach Oaxaca (mex). Da es mit einem Minibus bei weitem zu teuer ist, werde ich mich versuchen mit den oeffentlichen Bussen bis zur Grenze durchzuschlagen. Das wird sicher interessant. Dann werde ich morgen Abend wieder in San Christobal sein und einen Nachtbus nehmen. Wer rechnen kann merkt: das gibt eine lange Reise....
Mittwoch, 17. Oktober 2007
Plenty of room
in the Hotel California... so kommt mir das hier vor. Ich bin in San Pedro la Laguna, und das kleine Ortszentrum wird von Restaurants, Hotels, Hostels usw beherrscht, die allesammt von haengengebliebenen Amis oder Europaern betrieben werden (Einer ist aus Efringen-Kirchen und er bietet Raclette und Spaetzle an...)Es gibt aber auch ein sehr schoenes Ortszentrum auf einem kleinen Huegel gelegen in dem die Einheimischen wohnen.
Der See ist umgeben von drei Vulkanen, sieht landsschaftlich ein bisschen aus wie in Italien, abgesehen von Kaffee und Bananenstauden...
Die Fahrt hierher war sehr abenteuerlich. Mit den schon erwahnten drei Maedels haben ich mich eines fruehen Morgens aufgemacht und bis wir nur an der grenze waren hat es schon Stunden gedauert, es ist nicht weit aber die Strassen sind schlecht, und dann nach der obligatorischen Warterei am Zoll (siehe Foto) weiter in Guatemala, da sind die Strassen dann miserabel. Es hat allerdings auch aus Eimern geregnet und dass wohl schon seit einigen Tagen, andauernd gab es Stops weil Massen von Erde ueber die "Stasse" geschwemmt wurden. Der Fahrer hat uns in seinem Minibus so verteilt, dass die Karre im Gleichgewicht ist... Naja, wir sind dann schliesslich (nach 12 holprigen Stunden) in Panajachel angekommen, hatten noch einen lustigen Abend und sind am naechsten Morgen dann ebenfalls recht abenteuerlich mit dem Boot nach San Pedro uebergesetzt.
Hier bin ich keineswegs faul, ich bin naemlich in einer Sprachschule und lerne fleissig 4 Stunden am Tag in einer Bambushuette am See. Und um das ganze noch zu intensivieren wohne ich bei einer guatemalekischen Familie, mit Mutter, Zwillingen, Tanten, Opa, Oma (backt ununterbrochen Tortillas) Onkel, Bruder, kleinem Hund....
es ist unglaublich interessant, die Leute leben sehr einfach und zu essen gibt es immer Bohnen, Reis Tortilla und Gemuese.
Das Klima hier ist uebrigens recht kuehl und es regnet relativ oft (bis Ende Monat ist auch noch Regenzeit angesagt) Manchmal schuettet es richtig und die kleinen Gassen werden zu reissenden Fluessen. Da bleibt man dann besser irgendwo drinnen.
viele Gruesse
Der See ist umgeben von drei Vulkanen, sieht landsschaftlich ein bisschen aus wie in Italien, abgesehen von Kaffee und Bananenstauden...
Die Fahrt hierher war sehr abenteuerlich. Mit den schon erwahnten drei Maedels haben ich mich eines fruehen Morgens aufgemacht und bis wir nur an der grenze waren hat es schon Stunden gedauert, es ist nicht weit aber die Strassen sind schlecht, und dann nach der obligatorischen Warterei am Zoll (siehe Foto) weiter in Guatemala, da sind die Strassen dann miserabel. Es hat allerdings auch aus Eimern geregnet und dass wohl schon seit einigen Tagen, andauernd gab es Stops weil Massen von Erde ueber die "Stasse" geschwemmt wurden. Der Fahrer hat uns in seinem Minibus so verteilt, dass die Karre im Gleichgewicht ist... Naja, wir sind dann schliesslich (nach 12 holprigen Stunden) in Panajachel angekommen, hatten noch einen lustigen Abend und sind am naechsten Morgen dann ebenfalls recht abenteuerlich mit dem Boot nach San Pedro uebergesetzt.
Hier bin ich keineswegs faul, ich bin naemlich in einer Sprachschule und lerne fleissig 4 Stunden am Tag in einer Bambushuette am See. Und um das ganze noch zu intensivieren wohne ich bei einer guatemalekischen Familie, mit Mutter, Zwillingen, Tanten, Opa, Oma (backt ununterbrochen Tortillas) Onkel, Bruder, kleinem Hund....
es ist unglaublich interessant, die Leute leben sehr einfach und zu essen gibt es immer Bohnen, Reis Tortilla und Gemuese.
Das Klima hier ist uebrigens recht kuehl und es regnet relativ oft (bis Ende Monat ist auch noch Regenzeit angesagt) Manchmal schuettet es richtig und die kleinen Gassen werden zu reissenden Fluessen. Da bleibt man dann besser irgendwo drinnen.
viele Gruesse
Chiapas
Eine ganze Woche habe ich in San Christobal de la Casa verbracht...
Die Stadt liegt ueber 2000 m hoch mitten in einem Kaffeegebiet, daher duftet quasi die ganze Stadt nach Kaffe und heisser Schokolade....
Es gibt so viel zu sehen wenn man sich Zeit nimmt. Ich habe mich mit Madelein, Sietske (NL) und Iona (IR) rumgetrieben. Wir haben tolle Sachen unternommen.
Das beste war ein Ausritt zu Pferde, manch ein Leser denkt jetzt dass ich gar nicht reiten kann, aber weit gefehlt! Ich habe mich selbst ueberrascht, als ich dann auf einmal auf dem Ruecken dieser Rozinante durch die Waelder Mexikos galoppiert bin (das stimmt, ich uebertreibe keinesfalls) War wirklich super.
Wir haben auch noch eine interessante Bootsfahrt durch den Cañon del Sumidero unternommen, das ist ein Naturschutzgebiet und vom Boot aus kann man Affen und Krokodile sehen. Es ist eine faszinierende Welt steil aufragender Felswaende (zum Teil bis zu 1000m hoch), Raubvoegel ziehen ihre Kreise, ein Wasserfall verbreitet Spruehnebel ueber die mit Kakteen und Moos bewachsenen Felswaende.
Die Lage der Indigenas in dieser Region ist allerdings mehr als ernst. Das bemerkt der von der Landschaft begeisterte Tourist natuerlich kaum. Chiapas ist der aermste Staat Mexikos, (3.5 mio Einwohner, 2.7 mio sind Indigenas) 2/3 der Menschen sind unter oder fehlernaehrt und leben unterhalb der Armutsgrenze. Die Nationale Zapatistische Befreiungsarmee (EZLN) kaempft seit 1994 mit zivilen Aktionen fuer bessere Lebensbedingungen der Bauern. Die Indigenas werden hier von einem viel kleineren Anteil weisser Grissgrundbesitzer schlimm unterdruekt und in einer Art Leibeigenschaft gehalten, da sie meist nicht einmal spanisch sprechen, geschweige denn lesen und schreiben koennen. Am 22. Dezember 1997 wurden 45 Indigenas brutal von der Miliz ermordet. Seit 1995 gibt es in den Doerfern internationale Menschenrechtsbeobachter. Die Situation ist nur wenig besser, und die starke Militaerpraesenz ist deutlich zu spueren.
Die Stadt liegt ueber 2000 m hoch mitten in einem Kaffeegebiet, daher duftet quasi die ganze Stadt nach Kaffe und heisser Schokolade....
Es gibt so viel zu sehen wenn man sich Zeit nimmt. Ich habe mich mit Madelein, Sietske (NL) und Iona (IR) rumgetrieben. Wir haben tolle Sachen unternommen.
Das beste war ein Ausritt zu Pferde, manch ein Leser denkt jetzt dass ich gar nicht reiten kann, aber weit gefehlt! Ich habe mich selbst ueberrascht, als ich dann auf einmal auf dem Ruecken dieser Rozinante durch die Waelder Mexikos galoppiert bin (das stimmt, ich uebertreibe keinesfalls) War wirklich super.
Wir haben auch noch eine interessante Bootsfahrt durch den Cañon del Sumidero unternommen, das ist ein Naturschutzgebiet und vom Boot aus kann man Affen und Krokodile sehen. Es ist eine faszinierende Welt steil aufragender Felswaende (zum Teil bis zu 1000m hoch), Raubvoegel ziehen ihre Kreise, ein Wasserfall verbreitet Spruehnebel ueber die mit Kakteen und Moos bewachsenen Felswaende.
Die Lage der Indigenas in dieser Region ist allerdings mehr als ernst. Das bemerkt der von der Landschaft begeisterte Tourist natuerlich kaum. Chiapas ist der aermste Staat Mexikos, (3.5 mio Einwohner, 2.7 mio sind Indigenas) 2/3 der Menschen sind unter oder fehlernaehrt und leben unterhalb der Armutsgrenze. Die Nationale Zapatistische Befreiungsarmee (EZLN) kaempft seit 1994 mit zivilen Aktionen fuer bessere Lebensbedingungen der Bauern. Die Indigenas werden hier von einem viel kleineren Anteil weisser Grissgrundbesitzer schlimm unterdruekt und in einer Art Leibeigenschaft gehalten, da sie meist nicht einmal spanisch sprechen, geschweige denn lesen und schreiben koennen. Am 22. Dezember 1997 wurden 45 Indigenas brutal von der Miliz ermordet. Seit 1995 gibt es in den Doerfern internationale Menschenrechtsbeobachter. Die Situation ist nur wenig besser, und die starke Militaerpraesenz ist deutlich zu spueren.
Montag, 8. Oktober 2007
Vom Dschungel in die Berge
Nachdem ich ein paar lustige Tage mit Sabrina (Glatt / Carhartt) und ihrem Freund Roland am Rand von Playa del Carmen im Haus einer unglaubliche Geschichten erzaehlenden, ausgewanderten, deutschen Ex-Stewardess verbracht habe, bin ich ueber Nacht nach Palenque gefahren. Das ist ziemlich weit weg vom Meer, aber immer noch heiss. Es liegt im Dschungel und das Klima ist dementsprechend tropisch drueckend. Ich mag Dschungel nicht so, das hat sich dann auch wieder bestaetig als ich 5 min nach Ankuft auf meinem Bett sass, in irgenein Und-wie-lange-bist-Du-schon-unterwegs-Gespraech vertieft gedacht habe dass sich unter meiner Hand unterm Leintuch was bewegt. Erst habe ich es meiner Gecko-Paranoia zugeschrieben, aber als sich das dann wieder so pulsierend angefuehlt hat, habe ich die Decke mal vorsichtig, auf alles gefasst, angehoben. Und was springt mir entgegen? So ein gruener Tropenfrosch! Nur um sich dann gleich an die Wand neben mein Kissen zu kleben. Da haengt er dann und schaut mich an. Bravo.
Naja ich habe mir dann noch die interessanten Ruinen angeschaut und bin am naechsten Tag weiter nach San Cristobal (2121m und um einiges kuehler). Da bin ich jetzt und erkunde diese schoene alte Stadt mit viel Mayakultur und vielen Maerkten, voll mit Puppen, Obst, bunter Kleidung und sonstigem Kruscht. Die Leute sind im gabzen Land (soweit ich das beurteilen kann) immer freundlich und hilfsbereit.
Heute habe ich schon alle moeglichen in Tequila eingelegten Sachen degustiert. Zum Beispiel Oliven, war sehr lecker.
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