Freitag, 15. August 2008

Jeder braucht seinen Süden

gerade bin ich dabei gleichnamiges Buch von Iso Camartin zu lesen (Suhrkamp Verlag). Leute kauft dieses Buch!
Ich gebe Euch hier mal eine Kostprobe:

"Als topographische Koordinate ist der Süden etwas höchst Relatives. Wir reden vom Süden Grönlands und vom Norden Afrikas. Als Befindlichkeitskategorie bedeutet Süden – jedenfalls in unserem europäischen Realitätsverhältnis - etwas beinah Absolutes. Dieser Süden hat wenig mit Längen- und Breitengraden zu tun. Er ist nur mit Licht- und Wärmegraden der Seele zu messen. Seine Dimensionen haben einen einzigen Maßstab: den der Begierde nach dem Hellen und dem Weiten.
Das südlichste Gedicht aller Zeiten ist Ungarettis Zweizeiler Mattina – Morgen. Es lautet: M’íllumino / d’immenso – Ich erhelle mich / aus Unendlichem.
Kürzer und genauer geht es nicht."

Gut, oder?