Weihnachten jahrein, jahraus
Immer mit dem festtagsschmaus
Da geht die Diskussion schon los
Was kochen wir in dem Jahr bloß
„Ein Braten“ schreit der Vater laut
„Oder Gans mit knusprig Haut
Fleisch ja wohl auf jeden Fall
Alles andre kommt nicht zur Wahl!“
Der Schwiegertochter schmeckt es nicht,
sie will kein tierisches Gericht!
Die Tante findet Ente auch nicht gut
Fest des Friedens ohne Blut!
Und wenn schon Fleisch dann nicht so fett
Das geht sonst nicht mehr von der Hüfte weg
Dann der Stress mit den Geschenken ,
daran will ich gar nicht denken
Was für ein Baumschmuck, was ist der passende farbenton?
Fest der Liebe bitte ohne Diskussion!
Der Tag des Festes fängt schon morgens an
Mit vorbereiten fürs essen stundenlang.
Dann wir noch zum Bahnhof gerauscht
Kurz vor knapp sind dann alle im weihnachtlichen Haus.
Schnell noch geduscht der Vater schreit:
„Es liegt noch kein Hemd für mich bereit“
Jetzt geht’s los mit einem Glas Sekt,
etwas das ausnahmsweise allen schmeckt.
Zu Tisch, zu Tisch, alle sind bereit
Und schon entbrennt der erste Streit
Es wird gefachsimpelt und zwar nicht zu knapp
Vielleicht löst man es am besten mit: „Rübe ab“
Ab zur Bescherung unter den brennenden Baum,
eines jeden Kindes Traum
Weniger Geschenke sollen es dieses Jahr sein?
Und dann kommt man wieder fast nicht zur Bürotür rein.
Harry Belafonte ersetzt das Orgelkonzert
Alle Jahre wieder, wird er gehört.
Nach der Bescherung mit schönen Geschenken
Kann man dann doch wieder ans essen denken
Voll Stolz wird etwas brutzelndes aus dem Ofen präsentiert
Und mit Gemüse daneben garniert.
Je länger der Abend desto besser der Wein
Darf es noch ein Gläschen sein?
Vorsicht ist angebracht: Trink nicht so viel,
oder vielleicht doch noch einen Schnaps, aber bitte recht kühl.
Schon geht’s weiter mit dem Wortgefecht
Mal schauen, wer hat denn in diesem Jahr recht.
Emotionen wildes Geschrei,
doch nie kommt es zur Keilerei
Familie und Weihnachten das passt nicht zusammen
Und doch lässt sich der Fluch des Datums nicht bannen.
Alle miteinander an einem Tisch
Egal ob mit Gemüse, Fleisch oder Fisch.
Trotz des Gezeters es wird viel gelacht,
Das ist es genau was eine Familie ausmacht.
Es gibt so viele Menschen auf unserer Welt
einsam und ohne einen Pfennig Geld
Ich bin sicher wenn man sie fragt was wollen sie am liebsten haben
Keinen Reichtum, keine Gaben;
Jemand zum Streiten, lachen und fröhlich sein
Sie wünschen sich in den Kreis einer Familie hinein.
Mir scheint es wichtig eine Tradition zu erkennen
Und nicht aus einer Laune davor wegzurennen.
Ich kenne niemanden der sich vorm Heiligabend drückt
Und mir erscheint das echt verrückt.
Egal ob man diskutiert und sich empört
Fest der Familie, aber mit allem was dazu gehört
Eins, zwei, drei im Sauseschritt, läuft die Zeit, wir laufen mit, schaffen, schuften, werden älter, träger, müder und auch kälter. Bis auf einmal man erkennt, daß das Leben geht zu End! Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele: Freunde, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur, darum Mensch, sei zeitig weise! Höchste Zeit ist's: Reise, reise! Wilhelm Busch
Sonntag, 11. Dezember 2011
Dienstag, 1. November 2011
Insel der Ruhe
"Wenn Du dem Gedränge der Welt entfliehen willst; wenn Du Dich vergewissern willst, dass es auf der Erde einen Frühling und blühende Bäume gibt; wenn Du Dich den Sternen nähern willst...gehe hin, zur Insel der Ruhe!" (Santiago Rusinol)
Ich spreche von Mallorca. Da war ich nämlich mit Anuschka im Oktober eine abwechslungsreiche Woche lang. Absolut empfehlenswert; stille Buchten, karge Felsen, Orangengärten, Palma-die grösste Altstadt Europas, maurische Architektur, farbenfrohe Märkte, Palmen, turbulente Strassencafes und vieles mehr.
Wir haben in 7 Tagen wirklich ein abwechslungsreiches Programm gehabt, zum Beispiel eine wunderbare Zugfahrt mit einer historischen Eisenbahn durch die Plantagen von Zitrusfrüchten zur lebendigen Kleinstadt Soller. Orangen machten den Ort reich. Und noch heute werden die süssen Früchte in alle Welt exportiert.Mallorca ist Süden. DER Süden. Das wird mir in Valdemossa dem höchstgelegenen Dorf der Insel bewusst. Mit einem angenehm südlich langsamen Dorfleben und vielen kleinen Gässchen und den verwinkelten Steinhäusern, den blumengeschmückten Fasaden am Hang gelegen gewinnt das charmannte Dörfchen sofort das Herz des Besuchers.
Auch sehr eindrucksvoll war der Ausflug zum Cap Formentor. Immer wieder liessen sich wohl Maler und Dichter von den bizarren Felsformationen beeindrucken , zwischen die sich türkisblaue Buchten mit winzigen, schneeweissen Sandstränden schieben. Auf einer Panoramastrasse die ihrem Namen alle Ehre macht brausen wir mit Mietwagen "Carlo" von Port de Pollenca 20 kurvige Kilometer zur Nordspitze der Insel dem Cap Formentor.Ein weiterer Höhepunkt ist Palma, die Hauptstadt der Insel. Quirliges Leben spielt sich auf den arkadengesäumten Eikaufsstrassen, Plätzen und Flaniermeilen ab.
Die Kathedrale an sich ist schon eine Sehenswürdigkeit. Eigebettet zwischen Hafen mit Palmenalleen an der Uferfront und der verwinkelten Altstadt throhnt sie mayestätisch über einer der reizfollsten Städte des Mittelmeerraums. Palma ist eine Shoppingfalle; so viele schöne Geschäfte mit unterschiedlichsten Dingen, da fällt es schwer sich am Ende des Tages nicht mit 20 Einkauftüten am Arm wiederzufinden. (Wir schaffen es mit ca 10)Irgendwann gehe ich bestimmt wieder in den Süden ;-)
Ich spreche von Mallorca. Da war ich nämlich mit Anuschka im Oktober eine abwechslungsreiche Woche lang. Absolut empfehlenswert; stille Buchten, karge Felsen, Orangengärten, Palma-die grösste Altstadt Europas, maurische Architektur, farbenfrohe Märkte, Palmen, turbulente Strassencafes und vieles mehr.
Wir haben in 7 Tagen wirklich ein abwechslungsreiches Programm gehabt, zum Beispiel eine wunderbare Zugfahrt mit einer historischen Eisenbahn durch die Plantagen von Zitrusfrüchten zur lebendigen Kleinstadt Soller. Orangen machten den Ort reich. Und noch heute werden die süssen Früchte in alle Welt exportiert.Mallorca ist Süden. DER Süden. Das wird mir in Valdemossa dem höchstgelegenen Dorf der Insel bewusst. Mit einem angenehm südlich langsamen Dorfleben und vielen kleinen Gässchen und den verwinkelten Steinhäusern, den blumengeschmückten Fasaden am Hang gelegen gewinnt das charmannte Dörfchen sofort das Herz des Besuchers.
Auch sehr eindrucksvoll war der Ausflug zum Cap Formentor. Immer wieder liessen sich wohl Maler und Dichter von den bizarren Felsformationen beeindrucken , zwischen die sich türkisblaue Buchten mit winzigen, schneeweissen Sandstränden schieben. Auf einer Panoramastrasse die ihrem Namen alle Ehre macht brausen wir mit Mietwagen "Carlo" von Port de Pollenca 20 kurvige Kilometer zur Nordspitze der Insel dem Cap Formentor.Ein weiterer Höhepunkt ist Palma, die Hauptstadt der Insel. Quirliges Leben spielt sich auf den arkadengesäumten Eikaufsstrassen, Plätzen und Flaniermeilen ab.
Die Kathedrale an sich ist schon eine Sehenswürdigkeit. Eigebettet zwischen Hafen mit Palmenalleen an der Uferfront und der verwinkelten Altstadt throhnt sie mayestätisch über einer der reizfollsten Städte des Mittelmeerraums. Palma ist eine Shoppingfalle; so viele schöne Geschäfte mit unterschiedlichsten Dingen, da fällt es schwer sich am Ende des Tages nicht mit 20 Einkauftüten am Arm wiederzufinden. (Wir schaffen es mit ca 10)Irgendwann gehe ich bestimmt wieder in den Süden ;-)
Samstag, 6. August 2011
Westweg
Tag 1
slow,slow,slow ist die Devise für die nächsten Tage.
Nach wettermässig verzögertem Aufbruch geht es am Montag 25.7.2011 mit dem Zug nach Pforzheim. Der Waggon ist voll und ein leichter Duft nach Sekt schwebt in der Luft. Verursacher dessen ist eine fünfköpfige Gruppe Mitvierziger-Prosecco-Drosseln die fröhlich gackernd in unsere Nähe sitzt und zu irgendeinem Vereinstreffen gen Norden rauschen.
Meine Stimmung ist etwas verhalten zum einen weil ich gerade in der Zeitung einen Atikel über den Massenmord in Utöya gelesen habe, zum anderen weil ich mir nicht so richtig vorstellen kann was mich in den nächsten 12 Tagen erwartet.Ich spekuliere darauf dass man sich ans tagelange Laufen gewöhnt. Vom Zug aus kann man den ganzen hügeligen Scchwarzwald schon sehen, den es zu durchlaufen gilt.
In Pforzheim ist schon ab dem Bahnhof alles super mit der roten Raute markiert und nach einem kleinen Einkauf im dm-markt sind wir schon am "Kupferhammer" der goldenen Pforte von der Goldstadt Pforzheim. Dort starten auch noch Ost- und Mittelweg und eben unser 280 km langer Westweg. Wir marschieren los und es geht schon gleich wild bergauf und bergab. Schon die ersten 10 km der Strecke sind sehr vielfältig. Nach einem Abendessen im Ochsen in Neuenbürg geht es gleich einen wahnsinns steilen Berg hoch, wir werden nach dem Anstieg mit einem super Schlafplatz auf der Plattform einer Sternwarte belohnt. Wir schlagen unser Zelt auf und geniessen die phantastische Abendstimmung. Allerdings ist die gemütliche Zweisamkeit von kurzer Dauer, ein Axel mit der gleichen Schlafidee gesellt sich zu uns. Garade als alles gerichtet ist und wir Salami gegen Wegbeschreibung tauschen ist es ebenso mit der gemütlichen Dreisamkeit vorbei, zwei Security- Mitarbeiter räumen unser Lager, weisen uns aber freundlicherweise einen Platz am nahen Waldrand zu. Beim letzten Büchsenlicht ziehen wir also um und nach einen Blick auf die "Pfälzer Höhe" und in die Rheinebene gehts ab ins Zelt.
Tag 2, Schwaner Warte (480 m) - Forbach (303 m) 34 km
Nach einer gemütlichen Nacht packen wir bei leichtem Nieselregen alles zusammen. Wir marschieren ins 8 km entfernte Dobel zum Frühstück, Dobel wäre das eigentliche Etappenziel von Tag 1 gewesen.
Dort treffen wir wieder auf Axel, der zwar schon viel früher aufgebrochen ist, sich aber ab und zu verläuft. Zu dritt geht es also mit kurzweiligen Gesprächen und wunderschönen Panoramablicken tiefer in den Nordschwarzwald. Am Hohenlohturm (986 m) schlägt der Regen zu und es schüttet wie aus Eimern. Wir warten an einem Unterstand ob das wohl besser wird, damit wir den berüchtigt steilen 8km langen Abstieg nach Forbach wagen können. Ein Königreich für eine Regenhose.Als der Regen nachzulassen scheint gehen wir los und tatsächlich lässt wird es weniger. Wir brauchen für die 8km 3 Stunden. Es wird schon langsam Dunkel und wir machen uns auf die Suche nach einer Pension. Ich finde 20€ am Boden und somit ist das Doppelzimmer für uns gleich um die Hälfte billiger. Nach wohlverdientem italienischen Abendessen, fallen wir totmüde und auf besseres Wetter hoffend ins Bett.
Tag 3, Forbach (303m) - Unterstmatt (928m) 19 km
Nach einem super hausmacherfrühstück müssen wir uns leider schon wieder von Axel verabschieden. Er hat Blasen an den Füßen die ein weiterlaufen unmöglich machen.
So gilt es für uns bei sehr vielversprechendem Wetter die 700 Höhenmeter zum Seekopf zu erklimmen. Dieser Ort macht seinem Namen alle Ehre denn als wir über die Kuppe ins andere Tal blicken sehen wir das schwarze Wolken-Unheil schon auf uns zukommen. Es giesst in Strömen und wenn man mal so eine Schutzhütte braucht ist natürlich keine da! Nicht mal ein Baum zu unterstehen. Wir quetschen uns Notdürftig in das unterholz von einer Schwarzwaldtanne und harren aus bis das Schlimmste vorbei ist. Das Wetter wird nicht wirklich besser und unsere Pläne am Mummelsee zu zelten fallen ins Wasser. Wir laufen weiter und ab und zu reisst die Wolkendecke auf und lässt die Aussicht erahnen, die anscheinend bei schönem Wetter Sicht bis zum Strassburger Münster erlaubt. Für uns eher nicht, das schlechte Wetter nötigt uns in Unterstmatt in einer Herberge Nachtquartier zu beziehen. Der Wirt ist ein Hüttenwirt aus dem Bilderbuch, seine Gaststube auch und nach dem Essen gibt er selbstverständlich eine Lokalrunde Schnaps aus.
Tag 4, Unterstmatt (928m) - Hilda Hütte (914m), lange 32,5 km
Ausgeruht und gestärkt geht´s bei bewölktem Himmel los auf die Hornisgrinde den mit 1166m höchsten Berg im Nordschwarzwald. Der Gipfel ist vom Nebel umzogen und kombiniert mit der Moorlandschaft gibt es dem ganzen eine recht mystische Note.Gleich danach kommen wir zum sagenumrankten Mummelsee, leider ist alles ein wenig zu düster um sich in die Badehose zu schwingen. Es geht weiter auf und ab über sämtliche grosse und kleine Gipfel. Wir machen eine Rast und essen im etwas teureren Restaurant "Schliffkopf" weil wir nicht sicher sind ob noch eine weitere Essmöglichkeit kommt auf dieser Strecke. Zum Glück! denn das Ente der Etappe stellt sich als verwaistes Gasthaus dar, dass die goldenen Zeiten hinter sich hat. Wir laufen also weiter auf unserem Weg, bis wir nach sehr langen 4,5 km an eine Schutzhütte gelangen wo wir unser Zelt aufschlagen. Leider haben wir als Vorrat nur noch ein Stück Salami, einen Apfel und ein Paar Honiggummibärchen.
Tag 5, Hilda Hütte (914m) - Hausach (237m) 28km
Der Tag beginnt mit einem spärlich Frühstück bei Sonnenschein mitten im Wald. Streckenmässig ist die Etappe wunderschön und lenkt vom aufkommenden Hunger ab. Schlussendlich laufen wir noch 12 km bergauf und bergab durch des Schwarzwalds Wildniss, bis wir an den Harkhof gelangen. Dort lassen wir uns erschöpft auf der Terasse nieder und essen ein unglaublich leckeres Bauernvesper mit selbstgemachter Wurst, Bibeliskäs, Speck und Buurebrot.
Beschwingt (und bergab) geht es weiter ins Kinzigtal. Schon wieder ist es regnerisch, zelten fällt aus. Die Zimmer scheinen alle teuer oder ausgebucht. Gerade stehen wir vor einer Kneipe auf der Strasse und überlegen was zu tun ist, da laden uns zwei Typen zu einem Bier ein und telefonieren die ganzen Unterkünfte durch bis sie fündig werden. Der spanische Chef von der "Blume" düst persönlich her und holt uns ab.
Das Laufen scheint tagsüber gar nicht so anstrengend, aber wenn man nach einer heissen Dusche so ein gemütliches Bett vor sich hat ist der Tag schnell beendet ;-)
Tag 6, Hausach (237m) - Willhemshöhe bei Schonach (974m) 20 steile Km
Die Karawane zieht weiter.
Das der Westweg den Untertitel "Der Klassiker - Über die höchsten Gipfel des Schwarzwaldes" trägt, war mir vor Beginn dieser Reise nicht bewusst. Umso mehr an diesem Tag beim Aufstieg auf den Farrenkopf mit 600 Höhenmetern in 5,5 Km! Die ganze Etappe gestaltet sich bergig und daher auch recht anstrengend. Wie immer zieht es gegen Abend zu und ein kalter Wind weht auf. Spontan beenden wir die Etappe 1 Km vor dem eigentlichen Tagesziel und mieten uns zu einem Top-Preis in idyllischer Lage ein Zimmer im Silberberghof.Wir treffen auf ein Ehepaar aus Basel, die uns berichten wie sie selbst anno 1991 den Westweg gegangen sind, mit 18 KG schweren Rucksäcken. Die Frau erzählt dass sie schon Wochen vorher mit zeitungen und Steinen beladen Rucksäcken "ins Dütsche sin, zum trainiere".oh mann....
Tag 7, Silberberghof (970m) - Schweizer Hof (1040m) 29 km
Den fehlenden Km vom Vortag haben wir schnell abgelaufen und nach der eigentlichen Etappe zur Kalten Herberge und einer Kaffepause mit Schwarzwälder am Aussichtsturm von Brend (1149m) sind wir so motiviert dass wir frohen Mutes weitermarschieren. Nach einem leckeren Abendessen im "Schweizer Hof" schlagen wir an einem Waldrand neben einer Kuhherde unser Zelt auf. Panoramasonnenuntergang.
Tag 8, Schweizer Hof (1040m) - Titisee (858m) Mini-Etappe mit 14,5 km
Das ganze Tal ist von Frühnebel durchzogen, aber schon bald setzt sich die Sonne durch. Am frühen Nachmittag kommen wir mitten im sommerlichen Trubel am Titisee an und stürzen uns erst mal in das saubere Wasser. Später schlendern wir durch die Fussgängerzone und ich staune nicht schlecht, habe ich doch so was touristisches in der eigenen Heimat noch nie gesehen. Zwischen Verkaufsständen mit Bierkrügen, Kukuksuhren, Postkarten, Speckstücken und Stoffeichhörnchen (!) hört man ständig fremde Sprachen.Es ist wirklich ein schöner Platz sich ein bisschen zu erholen und so beschliessen wir spontan einen Ruhetag einzulegen. Auf einem Campingplatz direkt am See haben wir gleich unser Zelt aufgeschlagen und schon sitzen wir bei einem kühlen Weizenbier in richtiger Urlaubsstimmung direkt am Wasser.
Tag 9, Schwarzwaldurlaubstag
Mit strahlend blauem Himmel! Tretbootfahren, schwimmen, Eis essen und bummeln! Herrlich.
Tag 10, Titisee (858m) - Wiedner Eck (1037m) 26km
Als wir unser Zelt abbauen nieselt es schon wieder! Nichts wie weg Richtung Feldberg. Der Aufstieg auf den höchsten Berg des Schwarzwaldes (1495m) ist zum Glück weit weniger anstrengend als angenommen und wir sind schnell und sogar ohne Regen auf dem Gipfel.Der Abstieg gestaltet sich mit zunehmender Bewölkung und wir retten uns gerade vor einem Schauer in die Stübenwasenstube zu einem leckeren Stück Schwarzwälder. Bei starker Bewölkung geht es weiter über den Notschrei (1121m) zum Wiedner Eck wo wir uns kurz vor einem Wolkenbruch gerade noch ins Haus Talblick flüchten.
Tag 11, Wiedner Eck (1037) - Belchen (1415m) - Blauen (1167m) - Egisholz (350m) 36km
Auf geht's auf den Belchen. Der Gipfel hängt im Nebel und die Aussicht ist mässig. Vielleicht ist es besser dass man nicht vom Belchen bis zum Blauen sieht, denn das wäre bestimmt recht demotivierend gewesen. Der Abstieg vom Belchen ist steil und die Strecke zum Blauen zieht sich ewig in die Länge und wird am Schluss von einem sehr steilen Aufstieg gekrönt. Der Ausblick vom Blauen ist sehr schön, fast schon wie aus einem Flugzeug. Man sieht jetzt auch den Belchengipfel und er scheint sehr weit entfernt. Leider ist das Restaurant auf dem Blauen sehr schmuddelig, so kaufen wir uns nur ein snickers und machen uns über die Saussenburg an den Abstieg nach Kandern, die letzten Kilometer ziehen sich wie Kaugummi und wir sind froh als wir endlich ankommen. Noch besser wird es als wir bei Marc und Nadine ein kühles Waldhaus-Bier bekommen :-)
Nach einem kurzen Einkauf im Hieber geht es weiter nach Egisholz, wo wir dann ganz schön erschöpft ankommen und da stellt sich auch schon so was wie ein Zielgefühl ein.
Tag 12, Egisholz (350m) - Basel (260m) 19km
Letzter Wandertag. Nach gemütlichem Frühstück laufen wir über Nebenau, Hasenmatt, Lucke und Tüllinger nach Basel. Geschafft, 280 km zu Fuss!
Der Westweg war wirklich eine Interessante Art den Schwarzwald zu entdecken und ist auch von der Anstrengung her zu meistern. Es waren abwechslungsreich 12 Tage und ich kann mir gut vorstellen in Zukunft öfter Laufferien zu machen.
Die Wegübersicht kann man unter http://westweg.de/pdf/westweg_karte.pdf anschauen
überhaupt ist die Seite www.westweg.de sehr informativ
slow,slow,slow ist die Devise für die nächsten Tage.
Nach wettermässig verzögertem Aufbruch geht es am Montag 25.7.2011 mit dem Zug nach Pforzheim. Der Waggon ist voll und ein leichter Duft nach Sekt schwebt in der Luft. Verursacher dessen ist eine fünfköpfige Gruppe Mitvierziger-Prosecco-Drosseln die fröhlich gackernd in unsere Nähe sitzt und zu irgendeinem Vereinstreffen gen Norden rauschen.
Meine Stimmung ist etwas verhalten zum einen weil ich gerade in der Zeitung einen Atikel über den Massenmord in Utöya gelesen habe, zum anderen weil ich mir nicht so richtig vorstellen kann was mich in den nächsten 12 Tagen erwartet.Ich spekuliere darauf dass man sich ans tagelange Laufen gewöhnt. Vom Zug aus kann man den ganzen hügeligen Scchwarzwald schon sehen, den es zu durchlaufen gilt.
In Pforzheim ist schon ab dem Bahnhof alles super mit der roten Raute markiert und nach einem kleinen Einkauf im dm-markt sind wir schon am "Kupferhammer" der goldenen Pforte von der Goldstadt Pforzheim. Dort starten auch noch Ost- und Mittelweg und eben unser 280 km langer Westweg. Wir marschieren los und es geht schon gleich wild bergauf und bergab. Schon die ersten 10 km der Strecke sind sehr vielfältig. Nach einem Abendessen im Ochsen in Neuenbürg geht es gleich einen wahnsinns steilen Berg hoch, wir werden nach dem Anstieg mit einem super Schlafplatz auf der Plattform einer Sternwarte belohnt. Wir schlagen unser Zelt auf und geniessen die phantastische Abendstimmung. Allerdings ist die gemütliche Zweisamkeit von kurzer Dauer, ein Axel mit der gleichen Schlafidee gesellt sich zu uns. Garade als alles gerichtet ist und wir Salami gegen Wegbeschreibung tauschen ist es ebenso mit der gemütlichen Dreisamkeit vorbei, zwei Security- Mitarbeiter räumen unser Lager, weisen uns aber freundlicherweise einen Platz am nahen Waldrand zu. Beim letzten Büchsenlicht ziehen wir also um und nach einen Blick auf die "Pfälzer Höhe" und in die Rheinebene gehts ab ins Zelt.
Tag 2, Schwaner Warte (480 m) - Forbach (303 m) 34 km
Nach einer gemütlichen Nacht packen wir bei leichtem Nieselregen alles zusammen. Wir marschieren ins 8 km entfernte Dobel zum Frühstück, Dobel wäre das eigentliche Etappenziel von Tag 1 gewesen.
Dort treffen wir wieder auf Axel, der zwar schon viel früher aufgebrochen ist, sich aber ab und zu verläuft. Zu dritt geht es also mit kurzweiligen Gesprächen und wunderschönen Panoramablicken tiefer in den Nordschwarzwald. Am Hohenlohturm (986 m) schlägt der Regen zu und es schüttet wie aus Eimern. Wir warten an einem Unterstand ob das wohl besser wird, damit wir den berüchtigt steilen 8km langen Abstieg nach Forbach wagen können. Ein Königreich für eine Regenhose.Als der Regen nachzulassen scheint gehen wir los und tatsächlich lässt wird es weniger. Wir brauchen für die 8km 3 Stunden. Es wird schon langsam Dunkel und wir machen uns auf die Suche nach einer Pension. Ich finde 20€ am Boden und somit ist das Doppelzimmer für uns gleich um die Hälfte billiger. Nach wohlverdientem italienischen Abendessen, fallen wir totmüde und auf besseres Wetter hoffend ins Bett.
Tag 3, Forbach (303m) - Unterstmatt (928m) 19 km
Nach einem super hausmacherfrühstück müssen wir uns leider schon wieder von Axel verabschieden. Er hat Blasen an den Füßen die ein weiterlaufen unmöglich machen.
So gilt es für uns bei sehr vielversprechendem Wetter die 700 Höhenmeter zum Seekopf zu erklimmen. Dieser Ort macht seinem Namen alle Ehre denn als wir über die Kuppe ins andere Tal blicken sehen wir das schwarze Wolken-Unheil schon auf uns zukommen. Es giesst in Strömen und wenn man mal so eine Schutzhütte braucht ist natürlich keine da! Nicht mal ein Baum zu unterstehen. Wir quetschen uns Notdürftig in das unterholz von einer Schwarzwaldtanne und harren aus bis das Schlimmste vorbei ist. Das Wetter wird nicht wirklich besser und unsere Pläne am Mummelsee zu zelten fallen ins Wasser. Wir laufen weiter und ab und zu reisst die Wolkendecke auf und lässt die Aussicht erahnen, die anscheinend bei schönem Wetter Sicht bis zum Strassburger Münster erlaubt. Für uns eher nicht, das schlechte Wetter nötigt uns in Unterstmatt in einer Herberge Nachtquartier zu beziehen. Der Wirt ist ein Hüttenwirt aus dem Bilderbuch, seine Gaststube auch und nach dem Essen gibt er selbstverständlich eine Lokalrunde Schnaps aus.
Tag 4, Unterstmatt (928m) - Hilda Hütte (914m), lange 32,5 km
Ausgeruht und gestärkt geht´s bei bewölktem Himmel los auf die Hornisgrinde den mit 1166m höchsten Berg im Nordschwarzwald. Der Gipfel ist vom Nebel umzogen und kombiniert mit der Moorlandschaft gibt es dem ganzen eine recht mystische Note.Gleich danach kommen wir zum sagenumrankten Mummelsee, leider ist alles ein wenig zu düster um sich in die Badehose zu schwingen. Es geht weiter auf und ab über sämtliche grosse und kleine Gipfel. Wir machen eine Rast und essen im etwas teureren Restaurant "Schliffkopf" weil wir nicht sicher sind ob noch eine weitere Essmöglichkeit kommt auf dieser Strecke. Zum Glück! denn das Ente der Etappe stellt sich als verwaistes Gasthaus dar, dass die goldenen Zeiten hinter sich hat. Wir laufen also weiter auf unserem Weg, bis wir nach sehr langen 4,5 km an eine Schutzhütte gelangen wo wir unser Zelt aufschlagen. Leider haben wir als Vorrat nur noch ein Stück Salami, einen Apfel und ein Paar Honiggummibärchen.
Tag 5, Hilda Hütte (914m) - Hausach (237m) 28km
Der Tag beginnt mit einem spärlich Frühstück bei Sonnenschein mitten im Wald. Streckenmässig ist die Etappe wunderschön und lenkt vom aufkommenden Hunger ab. Schlussendlich laufen wir noch 12 km bergauf und bergab durch des Schwarzwalds Wildniss, bis wir an den Harkhof gelangen. Dort lassen wir uns erschöpft auf der Terasse nieder und essen ein unglaublich leckeres Bauernvesper mit selbstgemachter Wurst, Bibeliskäs, Speck und Buurebrot.
Beschwingt (und bergab) geht es weiter ins Kinzigtal. Schon wieder ist es regnerisch, zelten fällt aus. Die Zimmer scheinen alle teuer oder ausgebucht. Gerade stehen wir vor einer Kneipe auf der Strasse und überlegen was zu tun ist, da laden uns zwei Typen zu einem Bier ein und telefonieren die ganzen Unterkünfte durch bis sie fündig werden. Der spanische Chef von der "Blume" düst persönlich her und holt uns ab.
Das Laufen scheint tagsüber gar nicht so anstrengend, aber wenn man nach einer heissen Dusche so ein gemütliches Bett vor sich hat ist der Tag schnell beendet ;-)
Tag 6, Hausach (237m) - Willhemshöhe bei Schonach (974m) 20 steile Km
Die Karawane zieht weiter.
Das der Westweg den Untertitel "Der Klassiker - Über die höchsten Gipfel des Schwarzwaldes" trägt, war mir vor Beginn dieser Reise nicht bewusst. Umso mehr an diesem Tag beim Aufstieg auf den Farrenkopf mit 600 Höhenmetern in 5,5 Km! Die ganze Etappe gestaltet sich bergig und daher auch recht anstrengend. Wie immer zieht es gegen Abend zu und ein kalter Wind weht auf. Spontan beenden wir die Etappe 1 Km vor dem eigentlichen Tagesziel und mieten uns zu einem Top-Preis in idyllischer Lage ein Zimmer im Silberberghof.Wir treffen auf ein Ehepaar aus Basel, die uns berichten wie sie selbst anno 1991 den Westweg gegangen sind, mit 18 KG schweren Rucksäcken. Die Frau erzählt dass sie schon Wochen vorher mit zeitungen und Steinen beladen Rucksäcken "ins Dütsche sin, zum trainiere".oh mann....
Tag 7, Silberberghof (970m) - Schweizer Hof (1040m) 29 km
Den fehlenden Km vom Vortag haben wir schnell abgelaufen und nach der eigentlichen Etappe zur Kalten Herberge und einer Kaffepause mit Schwarzwälder am Aussichtsturm von Brend (1149m) sind wir so motiviert dass wir frohen Mutes weitermarschieren. Nach einem leckeren Abendessen im "Schweizer Hof" schlagen wir an einem Waldrand neben einer Kuhherde unser Zelt auf. Panoramasonnenuntergang.
Tag 8, Schweizer Hof (1040m) - Titisee (858m) Mini-Etappe mit 14,5 km
Das ganze Tal ist von Frühnebel durchzogen, aber schon bald setzt sich die Sonne durch. Am frühen Nachmittag kommen wir mitten im sommerlichen Trubel am Titisee an und stürzen uns erst mal in das saubere Wasser. Später schlendern wir durch die Fussgängerzone und ich staune nicht schlecht, habe ich doch so was touristisches in der eigenen Heimat noch nie gesehen. Zwischen Verkaufsständen mit Bierkrügen, Kukuksuhren, Postkarten, Speckstücken und Stoffeichhörnchen (!) hört man ständig fremde Sprachen.Es ist wirklich ein schöner Platz sich ein bisschen zu erholen und so beschliessen wir spontan einen Ruhetag einzulegen. Auf einem Campingplatz direkt am See haben wir gleich unser Zelt aufgeschlagen und schon sitzen wir bei einem kühlen Weizenbier in richtiger Urlaubsstimmung direkt am Wasser.
Tag 9, Schwarzwaldurlaubstag
Mit strahlend blauem Himmel! Tretbootfahren, schwimmen, Eis essen und bummeln! Herrlich.
Tag 10, Titisee (858m) - Wiedner Eck (1037m) 26km
Als wir unser Zelt abbauen nieselt es schon wieder! Nichts wie weg Richtung Feldberg. Der Aufstieg auf den höchsten Berg des Schwarzwaldes (1495m) ist zum Glück weit weniger anstrengend als angenommen und wir sind schnell und sogar ohne Regen auf dem Gipfel.Der Abstieg gestaltet sich mit zunehmender Bewölkung und wir retten uns gerade vor einem Schauer in die Stübenwasenstube zu einem leckeren Stück Schwarzwälder. Bei starker Bewölkung geht es weiter über den Notschrei (1121m) zum Wiedner Eck wo wir uns kurz vor einem Wolkenbruch gerade noch ins Haus Talblick flüchten.
Tag 11, Wiedner Eck (1037) - Belchen (1415m) - Blauen (1167m) - Egisholz (350m) 36km
Auf geht's auf den Belchen. Der Gipfel hängt im Nebel und die Aussicht ist mässig. Vielleicht ist es besser dass man nicht vom Belchen bis zum Blauen sieht, denn das wäre bestimmt recht demotivierend gewesen. Der Abstieg vom Belchen ist steil und die Strecke zum Blauen zieht sich ewig in die Länge und wird am Schluss von einem sehr steilen Aufstieg gekrönt. Der Ausblick vom Blauen ist sehr schön, fast schon wie aus einem Flugzeug. Man sieht jetzt auch den Belchengipfel und er scheint sehr weit entfernt. Leider ist das Restaurant auf dem Blauen sehr schmuddelig, so kaufen wir uns nur ein snickers und machen uns über die Saussenburg an den Abstieg nach Kandern, die letzten Kilometer ziehen sich wie Kaugummi und wir sind froh als wir endlich ankommen. Noch besser wird es als wir bei Marc und Nadine ein kühles Waldhaus-Bier bekommen :-)
Nach einem kurzen Einkauf im Hieber geht es weiter nach Egisholz, wo wir dann ganz schön erschöpft ankommen und da stellt sich auch schon so was wie ein Zielgefühl ein.
Tag 12, Egisholz (350m) - Basel (260m) 19km
Letzter Wandertag. Nach gemütlichem Frühstück laufen wir über Nebenau, Hasenmatt, Lucke und Tüllinger nach Basel. Geschafft, 280 km zu Fuss!
Der Westweg war wirklich eine Interessante Art den Schwarzwald zu entdecken und ist auch von der Anstrengung her zu meistern. Es waren abwechslungsreich 12 Tage und ich kann mir gut vorstellen in Zukunft öfter Laufferien zu machen.
Die Wegübersicht kann man unter http://westweg.de/pdf/westweg_karte.pdf anschauen
überhaupt ist die Seite www.westweg.de sehr informativ
Mittwoch, 30. März 2011
Die letzte Woche der Welt!
Was ist das erste was man machen würde wenn jemand sagt: das ist die letzte Woche der Welt!
vielleicht ans Meer fahren, einen Freund besuchen, sich versöhnen, ein teueres Auto mieten, heiraten, Zeit mit der Familie verbringen, einen Fallschirmsprung machen, eine Reise, einen Baum pflanzen, draussen schlafen...
Dann glaube ich käme sofort bestürzende Erkenntniss. Grosses Bedauern darüber was man alles immer machen will und wofür man keine Zeit hat. Nächstes Jahr, wenn ich Rentner bin, wenn die Kinder gross sind, diesen Sommer vielleicht. Immer wird auf alles gewartet, darauf dass der grosse Moment kommt, ein Trugschluss ist es dass jemand bescheid sagt wann der Augenblick da ist um loszuleben.
Ich hab mal irgendwo gelesen dass man am Ende des Lebens weniger die Dinge bereut die man gemacht hat, als die die man versäumt hat.
Vielleicht ist es die Angst vorm unbekannten, vorm Abenteuer. Warum traut man sich nicht mehr zu, den eigenen Grenzen entsprechend natürlich. Oder setzt man sich selbst immer zu viele Grenzen. Oder es fehlt uns allen der Schneid auch mal was falsch zu machen.
Im Internet habe ich noch folgenden Ratschlag entdeckt:
ARBEITE als ob du kein Geld brauchst.
LIEBE als ob du niemals verletzt wurdest.
TANZE als ob dich niemand beobachtet.
SINGE als ob niemand zuhört.
LEBE als ob der Himmel auf Erden wäre
in diesem Sinne
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